Nachrichten aus dem Versandhandel

Social Commerce auf Umwegen: 7trends bietet "Pay with a Post"

von Martin Groß-Albenhausen

02.12.2010 - Der ASOS-Wettbewerber 7trends aus dem Samwer-Portfolio hat jetzt seine Social Media-Aktivitäten mit dem Konzept "Pay with a Post" erweitert. Dabei können Kunden einen Rabatt von 5 % pro Artikel erhalten, wenn sie einen von drei von 7trends vorgegebenen Texten samt Artikel-Link auf ihrer Facebook-Seite einbinden.
Über den Umsatz von 7trends und die Wäsche-Schwester Enamora gibt es keine Angaben. Der Shop setzt neben dem e-Marketing wie das Vorbild ASOS auf redaktionelle Inhalte. Das ist zum einen ein Mode-Weblog, zum anderen ein Quartalsweise erscheinendes Modemagazin, das eine Auflage von immerhin 120.000 Exemplaren hat. Darin finden sich neben unterhaltenden Artikeln auch eher katalogartig organisierte Seiten, bei denen stets eine Bestellnummer angegeben ist.
Ich habe bei 7Trends-Gründer und Geschäftsführer Dr. Sebastian Sieglerschmidt nachgefragt, ob sich die diversen 2.0-Aktivitäten eigentlich lohnen bzw. überhaupt ein messbarer Verkaufserfolg sichtbar wird. Die Antworten fallen eher vorsichtig aus - für eine Bewertung ist es noch zu früh:

Gibt es bereits Erkenntnisse darüber, wie sich die Erwähnung von 7trends- Produkten auf facebook konkret für das Unternehmen auszahlt? Also darüber, in welchem Maß dadurch neue Kontakte/Freunde/Fans/Follower o.ä. generiert werden? Da unsere Social-Media-Aktivitäten in diesem Bereich noch recht jung sind, gibt es hierüber noch keine belastbaren Daten. Insgesamt merken wir, dass unsere diversen Vernetzungen mit Facebook dazu führen, dass 7trends mehr und mehr Facebook- Freunde bekommt und unsere Profilseite immer lebhafter wird. Zu diesen Vernetzungen gehören aber nicht nur die Verlinkungen mit unseren Produkten, sondern auch die sonstigen Posts und Kommentare auf unserer Facebook-Seite. Ob sich unser Engagement auf Facebook lohnt, muss sich erst noch zeigen.
Welche weiteren Maßnahmen unternimmt 7trends, um seine Facebook-Freunde auch zu Käufern zu machen? Das Schöne an Facebook ist, dass wir unsere Facebook-Freunde direkt mit News versorgen können und in Echtzeit-Interaktion mit ihnen treten. Es gibt mittlerweile so viele Online-Modeshops. Da nehmen wir gern jede Gelegenheit wahr, anderen zu erklären, was das Besondere an 7trends ist. Unser USP ist vor allem unsere ausgeprägte Modekompetenz. Daher geht es uns in erster Linie darum, unsere hochkarätige Fashion-Redaktion zu Wort kommen zu lassen. Es gibt auf unserer Facebook-Seite regelmäßig Berichte über aktuelle Trends in der Fashionszene, jede Menge Styling- und Outfit-Tipps sowie persönliche und einmalige Einblicke in unser Tagesgeschäft. Zum Beispiel schauen wir hinter die Kulissen unserer Foto-Shootings, erzählen von neuen "Errungenschaften" und verlosen Musterteile oder Goodies unserer Partner. Natürlich informieren wir auch besonders frühzeitig über Neuigkeiten und Sonderangebote! Auf diese Artbinden wir unsere Fans an 7trends.de und inspirieren sie hoffentlich auch zu einem Einkauf bei uns.
Lässt sich mittlerweile eine verkaufsfördernde Wirkung des Blog erkennen? Wie wird der ROI hier gemessen? Auch beim Blog geht es in erster Linie darum, immer wieder neuen, spannenden Lesestoff zu liefern und durch unsere Modekompetenz zu überzeugen. Natürlich schauen wir uns an, ob Besucher, die über den Blog in unseren Shop kommen, mehr kaufen als die Vergleichsgruppe, die nicht im Blog gelesen hat. Die Zahlen deuten darauf hin, dass der Blog unseren Lesern gefällt und sie überdurchschnittlich oft zu Käufern macht. Aber auch das sollte man nicht überbewerten: Bis zum Kauf haben unsere Kundinnen und Kunden meist eine Vielzahl unserer Webauftritte betrachtet - von der Facebook-Seite über den Blog und den Styleguide bis hin zu verschiedenen Katalog- und Produktseiten. Welche Seite letztendlich für den Kauf ausschlaggebend war, lässt sich doch nur ganz schwer sagen.
Welche Bedeutung hat das gedruckte Magazin? Da es sich ja um ein nicht unerhebliches Investment handelt, gibt es doch sicher auch hier eine Erfolgsbewertung. Es ist ja kein Katalog, was also wird hier als Erfolgsbewertung herangezogen? Bereits zum Start unseres gedruckten 7trends-Fashion-Magazin bekamen wir eine sehr große positive Resonanz von allen Seiten, so dass wir bei den nächsten beiden Ausgaben die Seitenzahl fast verdoppelt und die Auflage fast verdreifacht haben - auf mittlerweile 120.000 Exemplare. Mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin verfolgen wir den Anspruch eines eigenständigen Modemagazins und unterstreichen damit einmal mehr die Modekompetenz von 7trends.de. Für die Erfolgsbewertung gilt auch hier: Wir fragen natürlich auf unserer Webseite ab, wie eine Käuferin oder ein Käufer auf uns gekommen ist. Natürlich sind dann auch Magazin-Leser dabei. Insgesamt aber bewerten wir auch das Magazin als Teil eines ganzheitlichen Kommunikationsansatzes, um möglichst persönlich mit unseren Kundinnen und Kunden zu sprechen.