Einzelhandel klagt über Lieferprobleme
12.10.2021 - In manchen Branchen ist derzeit fast jeder Händler von Lieferengpässen betroffen, selbst die Hälfte der Lebensmittelhändler berichtet in einer Umfrage des ifo-Instituts von Engpässen.
von Dominik Grollmann
Im Einzelhandel kann gegenwärtig nicht jede Bestellung erfüllt werden. 74 Prozent der Einzelhändler klagten im September über entsprechende Probleme. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts
hervor. "Die Beschaffungsprobleme aus der Industrie sind nun auch hier angekommen", sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe
. "Manches Weihnachtsgeschenk wird vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden." iBusiness berichtete bereits ausführlich über die angespannte Situation im Handel und gab ausführliche Tipps für Händler, um das Weihnachtsgeschäft zu retten (siehe iBusiness: Lieferengpässe und Black Friday - Wie Händler jetzt reagieren müssen
und Containgeddon - Verhageln Lieferengpässe das Weihnachtsgeschäft?
).
(Grafik: ifo Institut)
Im Fahrradeinzelhandel berichteten 100 Prozent aller befragten Unternehmen von Problemen bei ihren Bestellungen. "Gegenwärtig ist Sand im Getriebe der weltweiten Logistik. Zudem sind Frachtraten in der Schifffahrt deutlich erhöht worden", sagt Wohlrabe. Bei den Baumärkten (99 Prozent) und Möbelhäusern zeigen sich die Nachwirkungen der Holzpreisrally im ersten Halbjahr. Durch die Knappheit bei Chips und Halbleitern führt bei Händlern mit elektronischen Produkten aller Art dazu, dass nicht jedes Produkt sofort verfügbar ist. Das melden 97 Prozent der Einzelhändler von Unterhaltungselektronik. Im Kfz-Handel (88 Prozent) zeigen sich die Lieferprobleme insbesondere bei Elektroautos.
Als Konsequenz nehmen jetzt auch die Einzelhändler Preiserhöhungen ins Visier. "Die Industrie hat Preiserhöhungen angekündigt und diese kommt jetzt zwangsläufig im Einzelhandel an", sagt Wohlrabe.