Nachrichten aus dem Versandhandel
 (Bild: DPD)
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Paketsendungen werden zum Retter gegen Einsamkeit

30.07.2020 - Trotz Lockerungen, wieder geöffneter Geschäfte und noch niedriger Fallzahlen bleiben die Sendungsmengen von Paketen auf anhaltend hohem Niveau, insbesondere Online-Bestellungen empfängt fast jeder zweite Deutsche seit Mitte März häufiger als noch vor Corona.

von Christina Rose

Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Hermes , die ein erstes Fazit zum Paketempfang und -versand seit Beginn der Pandemie erlaubt. Der private Versand von Paketen entpuppt sich zudem als "Nähe-Ersatz" in der Corona-Zeit. Bei 60 Prozent der Deutschen hat darüber hinaus die Wertschätzung gegenüber Paketzusteller durch die Corona-Krise zugenommen.

E-Commerce boomt: Fast jeder Zweite bestellt häufiger online

Fast jeder zweite Deutsche empfängt aktuell häufiger Pakete als noch vor Corona (39 Prozent), dabei handelt es sich meist um Online-Bestellungen: 48 Prozent der Befragten bestellen seit Beginn der Corona-Krise häufiger bei Händlern im Internet. Besonders in Nordrhein-Westfalen, wo nach Bayern zum jetzigen Zeitpunkt seit März insgesamt die zweithöchste Zahl an Infektionsfällen zu verzeichnen ist, hat sowohl der Paketempfang im Allgemeinen (46 Prozent) als auch der Empfang von Online-Bestellungen im Speziellen (54 Prozent) am meisten zugenommen.

Bundesweit bestellt immerhin jeder Fünfte (21 Prozent) aufgrund von Corona wenn möglich eher im Internet als zuvor. Dabei setzen Jüngere und Personen, die ihre Gesundheit durch Corona bedroht fühlen, am häufigsten darauf. Besonders während des Lockdowns war der Onlinehandel ein sicherer Weg, um sich benötigte Waren in die eigenen vier Wände zu holen. Jeder Zehnte (10 Prozent) hat diese Möglichkeit des Konsums in den vergangenen Monaten sogar ganz neu für sich entdeckt. Online-Shopping kann zudem scheinbar auch ein Mittel gegen Einsamkeit sein: Bei Personen, die sich vor einer Corona-bedingten Vereinsamung fürchten, tätigt sogar jeder Fünfte (20 Prozent) nun häufiger Einkäufe über das Netz.

Nähe durch Paketversand in Zeiten von Corona

Von der Geburtstagsfeier bis zur Hochzeit - aufgrund der Corona-Pandemie müssen zahlreiche Feierlichkeiten abgesagt werden, insbesondere zu Zeiten des Lockdowns stand diesbezüglich das soziale Leben still. Die Geschenke erreichen in vielen Fällen dennoch ihre Empfänger: Nahezu jeder Zweite (47 Prozent) hat seit Ausruf des Pandemiefalls Mitte März und den damit einhergehenden Beschränkungen ein Geschenk an Freunde oder Verwandte per privatem Paket verschickt oder selbst erhalten.

Besonders hoch im Kurs: Geburtstagsgeschenke. Jeder vierte Deutsche (23 Prozent) hat in den letzten Monaten ein Geburtstagspaket verschickt. Deutlich über die Hälfte dieser Geschenke (59 Prozent) wären vor Corona persönlich übergeben worden. Diese Möglichkeit hat Sender und Empfänger gleichermaßen glücklich gemacht: 70 Prozent der Versender bestätigen, dass sie glücklich waren, ein Geschenk trotz der Umstände mittels einer Paketsendung übergeben zu können. Auch die Mehrheit der Empfänger hat sich ganz besonders über ein Geschenkpaket gefreut (74 Prozent) und sich dem Versender trotz räumlicher Trennung nahe gefühlt (71 Prozent).

Seit Beginn der Corona-Einschränkungen sind Paketzusteller täglich im Einsatz und leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung. Dafür wird ihnen von einem Großteil der Deutschen (83 Prozent) Dankbarkeit entgegengebracht. Auch die gesellschaftliche Wertschätzung gegenüber dieser Berufsgruppe hat durch die Corona-Krise bei 60 Prozent der Befragten zugenommen: Damit liegen Paketzusteller nur knapp hinter den Supermarktmitarbeitern (69 Prozent) und dem Krankenhauspersonal (73 Prozent), bei denen die Wertschätzung im Vergleich noch stärker angestiegen ist.

Auffällig dabei ist, dass mit zunehmendem Alter der Befragten die Anerkennung steigt. Zudem zeigt sich, dass vor allem Personen, die Corona als Bedrohung für die eigene Gesundheit sehen oder zur Risikogruppe zählen, die Arbeit der Paketdienste mehr als vor der Corona-Krise schätzen (68 und 67 Prozent). Mit Blick auf die einzelnen Bundesländer spielen Paketzusteller gerade in Bayern für zwei Drittel (66 Prozent) eine wichtige Rolle hinsichtlich der Gewährleistung der Versorgung. Das Bundesland war bislang am stärksten von Covid-19-Fällen betroffen.


(Grafik: Hermes)

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