Mymuesli-Gründer wollen doch nicht verkaufen
15.07.2019 - Die Eigentümer des Crosschannel-Anbieters Mymuesli dementieren berichtete Verkaufsabsichten. "Wenn es uns nur ums Geld gehen würde, dann hätten wir nicht zwölf Jahre lang gemeinsam mit vielen besonderen Menschen dieses Unternehmen aufgebaut."
von Joachim Graf
"Wir drei haben nicht die Lust auf Frühstückskörner verloren", heisst es in einer Stellungnahme der Mymuesli-Gründer Hubertus Bessau
, Philipp Kraiss
und Max Wittrock
. Die Lebensmittelzeitung hatte berichtet, dass die Investmentbank Harris Wiliams
beauftragt worden sei, Kaufangebote zu prüfen. Die drei schliessen in einem Statement nun allerdings den Verkauf zum jetzigen Zeitpunkt aus: "Vielleicht haben wir mal einen anderen Investor, vielleicht machen wir ja einen Börsengang oder vielleicht sagen wir irgendwann tatsächlich mal: Ab jetzt kann das jemand anders besser, der weiß, wie man richtig große Unternehmen steuert. Was wir aber wissen (...): Dieser Zeitpunkt ist jetzt noch nicht gekommen."
Man habe mit Investor Genui
"mit vielen Menschen gesprochen (...), die Mymuesli spannend, toll und einzigartig finden". Solche Gespräche hätten auch in der Vergangenheit regelmässig stattgefunden. In einem Brief an die Mitarbeiter heisst es: "Der ein oder andere fragt sich nun vielleicht: Heißt das, dass nun die nächsten Jahre überhaupt nichts verkauft wird? Die ehrliche Antwort lautet: Wir haben ehrgeizige Ziele, viele Ideen, einen starken Purpose, wachsen auch dieses Jahr wieder stark und liegen voll im Plan."
Das Passauer Unternehmen, dass neben einem Mass-Customization-Onlineshop mittlerweile zahlreiche Shop-in-Shop-Punkte und auch eigene Läden betreibt, blieb 2017 nach eigenen Angaben "hinter den Erwartungen zurück". Insgesamt erwirtschaftete Mymuesli 2017 einen Umsatz in Höhe von 58,8 Millionen Euro, nach 51,1 Millionen im Jahr zuvor. Der Jahresfehlbetrag stieg dabei von 1,9 auf 3,2 Millionen Euro.
Noch Ende 2017 betrieb Mymuesli noch 50 eigene Stores. Mittlerweile listet die Website nur noch etwas mehr als die Hälfte - 27 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die verfehlten Umsatzerwartungen führten die Gründer "im Wesentlichen auf die nicht erreichten Umsatzziele im Vertriebskanal Stores" zurück. Doch das sei eine "bewusste Entscheidung, den Store-Bereich - mit einem Fokus auf größere Flächen - neu zu organisieren".
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Mymüsli vor dem Verkauf?
12.07.2019