Top-1.000-Shops: Fast jeder Zweite verkauft bei Amazon
10.10.2019 - Das Ranking der Top-1.000-Onlineshops in Deutschland zeigt: Während sich das Umsatzwachstum leicht abschwächt, gewinnen Marktplätze deutlich an Bedeutung.
von Dominik Grollmann
Der Onlinehandel in Deutschland entwickelt sich weiterhin solide, wenn auch etwas weniger stark. Der Umsatz der Top-1.000-Onlineshops in Deutschland ist 2018 auf 46 Milliarden Euro angewachsen und zeigt ein solides, aber abgeschwächtes Wachstum, so die Analysen des Rankings der Top-1.000-Onlineshops vom EHI
und Statista
. Fast jeder zweite der Top-1.000-Onlineshops verkauft seine Waren auch auf einem oder mehreren Marktplätzen.
Solides, aber schwächeres Wachstum
Mit einer Steigerung von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (42,8 Milliarden Euro) befindet sich der deutsche ECommerce-Markt zwar weiter auf konstantem Wachstumskurs, liegt aber unter den Vorjahreswerten. 2017 betrug die Umsatzsteigerung 8,1 Prozent, 2016 waren es sogar 11,5 Prozent. Mit 40,3 Prozent (18,8 Milliarden Euro) erzielten 2018 die zehn größten Anbieter den höchsten Umsatzanteil. Die Top 100 erwirtschafteten sogar ein Umsatzanteil von 73,1 Prozent (33,6 Milliarden Euro). Ein durchschnittliches Umsatzwachstum von über 5 Prozent war nur bei den Top 100 festzustellen - im Vorjahr konnten sich darüber noch die Top-250-Onlinehändler freuen.Marktplätze als Wachstumstreiber
Der Trend, dass Händler zunehmend Marktplätze wie Amazon , Ebay oder Real als zusätzlichen Vertriebskanal für den Abverkauf ihrer Waren nutzen, setzt sich auch in diesem Jahr fort. Auf Ebay.de waren in 2018 35 Prozent der Top-1.000-Onlineshops vertreten, in diesem Jahr sind es mit 37 Prozent schon etwas mehr. Amazon.de war 2018 bereits für 43 Prozent der Onlinehändler ein zusätzlicher Vertriebskanal. Heute ist es mit 47 Prozent sogar schon fast jeder Zweite der Top-1.000, der auf amazon.de seine Produkte zum Verkauf anbietet. Real.de ist als Onlineshop seit Jahren im Ranking. Erstmals konnte ermittelt werden, dass neun Prozent der Onlinehändler über den hybriden Marktplatz Real ihre Produkte anbieten.Die Relevanz von Plattformen als Wachstumstreiber wird an Beispielen wie Amazon und Real deutlich. Im Umsatzjahr 2018 erreichte real.de inkl. Online-Marktplatz ein Bruttowarenvolumen von 380 Mio. Euro. Bei Amazon lag das (netto) Handelsvolumen des deutschen Marktplatzes laut Bundeskartellamt im Jahr 2018 bei weit mehr als 20 Milliarden Euro. In dem Top-1.000-Ranking wird der reine Retail-Umsatz mit 9,3 Milliarden Euro beziffert.
-
Plattform-Strategie: H&M will sich für fremde Marken öffnen
24.09.2019 -
Marktplatz-Ökonomie: Händler verkaufen bei Amazon teurer als im eigenen Shop
19.09.2019 -
M&A: Investoren scheuen Agenturen, lieben Shopplattformen
02.09.2019 -
Marketplace: Amazon einigt sich mit Kartellamt auf Verbesserung
17.07.2019