Nachrichten aus dem Versandhandel

Cross Border Commerce: Deutsche Online-Händler nutzen Potenzial nicht

von Redaktion Versandhausberater

25.10.2017 - Die deutschen Online-Händler sind im internationalen Vergleich eher zurückhaltend. Beim sogenannten Cross Border-Handel sind weniger als 60 Prozent außerhalb des deutschsprachigen Raums vertreten. Zwei Drittel (68 Prozent) machen weniger als 10 Prozent ihres Online-Umsatzes im internationalen Geschäft. Nur 18 Prozent der deutschen Online-Händler haben Kunden aus dem Ausland. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Befragung sowie aus jüngsten Marktzahlen und Studien. Zusammengefasst wurden die Statistiken im Whitepaper "Internationalisierung der deutschen Digitalwirtschaft" von OXID eSales und TextMaster .
Immerhin 33 Prozent der Online-Händler haben ihre Shops internationalisiert, 10 Prozent betreiben sogar Niederlassungen im Ausland. Deutschland liegt in der Rangliste der Beliebtheit der internationalen Handelsplätze auf dem 6. Rang. Nur 14 Prozent der weltweiten Kunden kaufen in deutschen Online-Shops - deutlich weniger etwa als in den USA (45 Prozent). Dabei sind internationale Kunden deutlich eher bereit als deutsche, grenzüberschreitend einzukaufen. Nur jeder vierte einheimische Online-Shopper (27 Prozent) kauft im Ausland ein, der Anteil bei den europäischen Nachbarn liegt teils deutlich höher: Portugiesen kaufen zu 87 Prozent außerhalb der Landesgrenzen, Tschechen zu 49 Prozent und Iren zu 67 Prozent. Hauptgrund für den Einkauf im Ausland ist die Verfügbarkeit eines Artikels. 66 Prozent der Online-Shopper nennen diese Motivation für ihre Entscheidung zum Cross-Border-Click.

Am beliebtesten sind beim Online-Einkauf außerhalb der Landesgrenzen die Sparten Kleidung, Schuhe und Modeaccessoires (33 Prozent der Nennungen), Consumer Electronics (21 Prozent) sowie Bücher, Musik und Medien (14 Prozent). Roland Fesenmayr, CEO von OXID eSales, erläutert die Zurückhaltung der deutschen Online-Händler im Hinblick auf Cross Border-Commerce: "Die Gründe sind unter anderem Ängste vor zu hohen Investitionen, zu vielen Hindernissen, die es zu umschiffen gilt und unbekannten Märkten. Man kann also durchaus von großem Nachholbedarf sprechen, wenn man den Grad der Internationalisierung deutscher Onlinehändler betrachtet. Hier ist noch viel Luft nach oben."

Eines der größten Hindernisse beim Aufbau eines Online-Shops für internationale Kunden ist die Sprache. So ist es nicht verwunderlich, dass die deutschen Online-Händler grenzüberschreitend am aktivsten in denjenigen Ländern sind, in denen die Sprachbarriere (teilweise) entfällt: In Österreich sind 89 Prozent der international tätigen deutschen Online-Händler aktiv, in der Schweiz 77 Prozent. Doch auch die anderen Nachbarländer sind für deutsche Online-Händler attraktiv: Die Niederlande (73 Prozent) und Frankreich (72 Prozent) belegen die Ränge drei und vier bei den Absatzmärkten. Außerhalb der EU folgen die USA (33 Prozent) und Russland (21 Prozent). China ist mit nur 14 Prozent ein vergleichsweise kleiner Absatzmarkt.
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