Wie die Rose-Apotheke erfolgreich Versandhandel treibt
von Martin Groß-Albenhausen
13.12.2002 - Befürworter des Medikamenten-Versands verweisen gerne auf die Schweiz als Modell-Land. Dort hat sich die Apotheke "Zur Rose" eine vorrangige Stellung erarbeitet - allerdings nur, weil konsequent Ärzte mit in den Vertrieb eingebunden werden. Denn am Anfang stand die Belieferung von Arztpraxen und Praxisapotheken mit Medikamenten und Praxisbedarf. 400 solche "Großabnehmer" gibt es inzwischen, darüber hinaus jedoch auch 18.000 Patienten - darunter über 10.000 Kunden, die im Rahmen einer Dauermedikation die Arzneimittel regelmäßig nachfordern. Für die lohnt sich die Bestellung: Von 2003 an sind die Medikamente im Schnitt 17 % billiger, 7 % Bestellrabatt gewährt werden und "Zur Rose" auf die 10-prozentige Apotheker- und Patiententaxe verzichtetKern des Erfolgskonzeptes ist die elektronische Anbindung der Arztpraxen. Die Rezepte werden im Rahmen der Konsultation am Computer erfasst und an die Versandzentrale übermittelt. Dort werden die Medikamente kommissioniert und innerhalb von 24 bis 48 Stunden ggf. auch gekühlt zum Kunden gebracht. Dies funktioniert deshalb, weil häufig der Arzt diesen Zeitraum durch die in der Praxis vorrätigen Medikamente überbrücken kann.Die Logistik wurde von SSI Schäfer Peem, einer Schwester des Schäfer Shop, gebaut. Dort laufen Praxisbestellungen und Einzelbestellungen über die gleiche, weitgehend automatisierte Schnelldreher-Kommissionierstrecke. Bis zu 20 Patientenaufträge werden zunächst zusammengefasst und später wieder vereinzelt. Pharma-Assistentinnen prüfen den korrekten Paketinhalt und fügen eine Dosierungs-Anweisung gemäß den Angaben des Arztes bei. Die Endkontrolle übernimmt ein Apotheker.