Marktplätze: Händler sorgen sich um Abhängigkeit
26.10.2018 - Um in Zeiten der Marktkonzentration mehr Reichweite zu generieren, nutzen viele Onlinehändler den Vertrieb über Marktplätze. Oftmals geht das aber mit dem Gefühl einher, zu abhängig vom Marktplatzbetreiber zu sein. Aktivitäten zur Schärfung des eigenen Profils und eine klare Vertriebsstrategie helfen, die Unabhängigkeit zu sichern.
von Christina Rose
Das zeigt eine Studie vom IFH Köln
und DHL
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Der Onlinehandel wächst seit Jahren rasant und hält mittlerweile knapp zehn Prozent der Marktanteile am Einzelhandel. Allerdings profitieren durch die zunehmende Marktkonzentration Händler nicht automatisch von dieser Entwicklung. Als Hauptwachstumsbarriere gibt mehr als ein Drittel der Onlinehändler die Reichweite und Sichtbarkeit des Unternehmens an. Dieses Spannungsfeld versuchen viele Onlinehändler aktuell durch die aktive Teilnahme am Marktplatzgeschäft zu lösen. Motive für den Vertrieb über Marktplätze sind neben der Umsatzsteigerung und der Neukundengewinnung auch die Reichweite.
Den Vorteilen steht allerdings unter anderem die Gefahr gegenüber, zu abhängig vom Marktplatzbetreiber zu werden. So hat bereits jetzt jeder dritte Onlinehändler das Gefühl, in einem Abhängigkeitsverhältnis zu stehen. Mehr als die Hälfte sorgt sich davor, künftig zu abhängig von Marktplatzbetreibern zu werden.
"Gründe für das Gefühl der Abhängigkeit sind neben der Marktkonzentration auch die fehlenden Alternativen zur Reichweitengenerierung und der Wettbewerb mit den Marktplatzbetreibern selbst. Um diesem Gefährdungspotenzial entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Onlinehändler ihre Marktplatzaktivitäten für sich strategisch einordnen und schauen, welche Wertschöpfung sie nachhaltig generieren können", so Eva Stüber
, Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln.