Nachrichten aus dem Versandhandel

Digital Dialog Insights: E-Commerce wird omnipräsent

05.12.2022 - Der aktuellen Krise zum Trotz bleibt der E-Commerce auf Wachstumskurs. Dies ist ein Kernergebnis der Studie 'Digital Dialog Insights 2022'.

von CR

Über 90 Prozent der befragten ExpertInnen erwarten, dass E-Commerce zum festen Bestandteil alltäglicher Internet-Services wird. 84 Prozent sind zuversichtlich, dass der digitale Handel weiter stark wachsen und sich zunehmend neue Produktkategorien erschließen wird.

E-Mail als wichtigster Touchpoint

Ein Trend im digitalen Handel: Immer mehr Internet-Angebote werden mit Funktionen für den Online-Handel ausgestattet. Auch Vergleichsportale, E-Mail-Portale und Social-Media-Plattformen gewinnen wegen ihrer hohen Reichweite an Relevanz für den Online-Handel. 77 Prozent sind der Meinung, dass die Anzahl der Touchpoints in der digitalen Customer Journey wächst. Im vergangenen Jahr waren es noch 69 Prozent, so die Studie. Entsprechend legen auch die Transaktionen außerhalb der eigenen Shop-Website oder App zu. Davon sind 73 Prozent der Befragten überzeugt (2021: 64 Prozent). Die E-Mail liegt bei den E-Commerce-KäuferInnen als bevorzugter Kommunikationskanal weiterhin ganz vorne. 71 Prozent nannten die E-Mail häufiger als Social-Media (67 Prozent) und Self-Service (55 Prozent).

Wachstumsthema Direct-to-Consumer

Erhebliches Zukunftspotenzial bescheinigen die Studienergebnisse auch der Vertriebsform Direct-2-Consumer (D2C): 85 Prozent erwarten, dass die Marken ihren D2C-Vertrieb in den nächsten zwei Jahren ausbauen werden. Die direkte Vermarktung wird vor allem im E-Commerce an Zugkraft gewinnen. 76 Prozent glauben, dass die Unternehmen das Werbebudget mit D2C-Strategien vermehrt in Richtung Online ausrichten und weiter ausbauen werden.

Die Mehrheit der Befragten sieht die E-Mail als zentrale Schaltstelle für das Online-Shopping; fast 30 Prozent sehen sogar eine Transformation des Posteingangs zu einer Einkaufsplattform. Das E-Mail-Postfach wird zukünftig zum Digitalen Assistenten: Kündigungswecker, Kunden-Ratings und Bonusprogramme - per E-Mail werden die NutzerInnen alles im Blick haben. 64 Prozent glauben zudem, dass sich die NutzerInnen eine automatische Sortierfunktion für E-Mails, Verträge und Dokumente wünschen.

Das Zusammenspiel von digitalem Handel und Werbung schafft neue Möglichkeiten. So erweitern die Händler ihre Plattformen durch Retail Media um Werbefunktionen. Parallel transformiert sich Media in Richtung Commerce. Medien und Plattformen entwickeln spezielle Marketing-Formate, um den Abverkauf zu erleichtern. Diese Werbelösungen werden als "Commerce Media" bezeichnet. 73 Prozent der Befragten glauben, dass Commerce Media zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Dabei gewinnen smarte Technologien (82 Prozent) und Commerce-Daten mit Kauf- und Absichtsinformationen an Relevanz (80 Prozent). 73 Prozent der Befragten setzen verstärkt auf Medien, die intelligent user-zentrische Daten nutzen. Rund zwei Drittel erwarten eine Verschiebung der Medienbudgets hin zu Plattformen, die entsprechende Daten besitzen und nutzbar machen können.

Die Studienreihe Digital Dialog Insights wird jährlich von der Hochschule der Medien, Stuttgart, in Zusammenarbeit mit United Internet Media herausgegeben. Für die diesjährige Ausgabe wurden 122 Expertinnen und Experten befragt.