Trends im E-Commerce 2024 by E-Commerce Trends 2024 Was deutsche Unternehmen aktuell im E-Commerce planen einrichten müssen, um Instore-Daten mit den Daten des Online-Shops und der ge- samten Kundenhistorie zu verbinden. Mit dem Wegfall von Cookies erlebe Re- tail Media eine Renaissance, sagt Paco Panconcelli, Geschäftsführer DACH bei Channel Factory, und Corinna Hohen- leitner, Director Activation Central Euro- pe, Criteo, ist sich sicher: „Retail Media wird vom Trend zum Must-Have“. Immer mehr Shops setzten auf Onsite-Moneta- risierung, Retail Media Offsite erfreute sich ebenfalls immer größerer Beliebt- heit. Doch so einfach geht es wohl nicht: Das von Google angekündigte Cookie- Ende Mitte 2024 betrifft auch den Dmex- co-Megatrend Retail Media. Wie sich hier das Tracking entlang der gesamten Customer Journey und die Attribution bis zum Kaufabschluss am besten lösen lässt und wie bereits implementierte Techno- logien angepasst werden müssen, „sind wohl die häufigsten Fragen, die Unter- nehmen derzeit und auch in den nächsten sechs Monaten umtreiben“, argumentiert Armin Nusser, Director Sales & Partner Management von Laya Media. „In den kommenden Monaten steht die Modernisierung von MarTech-Stacks im Fokus“, sagt David Berger, Senior Managing Consultant bei Elaboratum. Hierzu gehört seiner Überzeugung nach, „dass sich Unternehmen hinsichtlich der Integration von Customer Data Plat- forms (CDPs) entscheiden müssen. Zu- dem sollten Shop-System, PIM, CRM usw. künftig besser und automatisiert in- tegriert werden.“ Dass Unternehmen aktuell „alles dar- an setzen, die zur Verfügung stehende technologische Power in ihre Geschäfts- abläufe zu implementieren“, sagt auch Asbjörn Rosenberg, Consulting- und Strategiechef bei Smarketer: „PIM-Sys- teme verknüpfen sich mit Marketingauto- mation-Tools, um eine aufschluss- sowie erfolgreiche Verbindung zwischen Pro- duktinfos und Marketingaktionen zu er- zeugen.“ „Automated CRM“ wiederum ist für Christof Braun, Geschäftsführer House of Commerce, der Trend, „in- mitten sich verschärfender Herausfor- derungen im E-Commerce“, um in einer nahtlosen Omnichannel-Umgebung ein durchgängiges Einkaufserlebnis zu bie- ten. Hier sieht Markus Rohmeyer, CPO von Novomind, viele Chancen mit Compo- sable Commerce. Es sei „ein viel disku- tiertes Buzzword, zu dem uns Anfragen erreichen: Bei jedem Unternehmen gilt es, individuell die Kosten, den Nutzen und die Risiken im Vergleich zum Best- of-Breed-Ansatz abzuwägen.“ Künstliche Intelligenz wird nach der Meinung der Mehrheit auch im Online- handel eine wichtige Rolle spie- len. Das sagte so gut wie jeder, den wir befragt haben. Die Ein- führung von personalisierten KI-Systemen in E-Commerce- Plattformen zur Verbesserung der Kundenerfahrung sowie die Integration von PIM-Systemen g j / y e n r u o j d i M : d l i B als auch höchste Konsistenz gewährleis- ten“. Damit lassen sich binnen kürzester Zeit konsistente Produktinformationen bereitstellen. Das eröffne in der aktuell schwierigen Marktsituation kurzfristige Diversifizierungschancen und steigere die Verkaufswahrscheinlichkeit durch Personalisierung. Eine Einschätzung, die Ralf Gladis, CEO und Gründer von Computop, teilt: „Aktuell und wahrscheinlich länger als sechs Monate beschäftigt viele unserer Händler das Thema Omnichannel. Hier sind noch lange nicht alle Prozesse ver- einheitlicht. Sich fit zu machen für sich ändernde Kundenwünsche, durchgrei- fende Digitalisierung und neue Kanäle wie Shopping-Apps oder Social Com- merce ist die aktuelle Herausforderung.“ Auch Solute-Geschäftsführer Bernd Vermaaten sieht kurzfristig vor allem die weitere digitale Transformation im Vordergrund: „Der Vertrieb im stationä- ren Handel birgt aus unserer Sicht das größte Digitalisierungspotenzial“. Um dieses voll auszuschöpfen, müssten Pro- dukte und Services noch stärker auf den Kunden zugeschnitten werden. Thomas L. Rödding, CEO von Narravero, nennt auch rechtliche Anforderungen für eine aktuelle Herausforderung und hält den digitalen Produktpass dabei für dringend. Das Thema Daten steht in den kommen- den Monaten ganz oben auf der Agenda im Handelsmarketing. Davon ist unter anderem Barbara Stadler überzeugt. Die Head of Business Development & Sa- les bei Recordbay sieht Maßnahmen zur Kundenbindung im Fokus: „Aktuell ist das Interesse der Unternehmen größer denn je, ihre Kunden kennenzulernen und Informationen zu ihnen zu sammeln, um sie zielgerichteter an- sprechen zu können.“ David Laux, Group CEO von DIGITALL, stellt in seinen Projek- ten fest, „dass viele Unternehmen kohä- rente Systeme zur Zentralisierung ihrer Daten einrichten, um sich auf künfti- ge KI-Strategien für personalisiertes Marketing und entsprechende Prozesse vorzubereiten - vor allem da, wo der E- Commerce bereits einen großen Teil des Geschäfts ausmacht, aber noch mehr mit den Erfahrungen aus den lokalen Ge- schäften verbunden werden muss, um ein nahtloses Erlebnis zu schaffen.“ Das bedeu- te, dass Unternehmen Multi-Cloud-Systeme Seite 3 o e t i r C : d l i B „Retail Media wird vom Trend zum Must-Have“ (Corinna Hohenleit- ner, Managing Direc- tor DACH, Criteo) in Marketingautomatisierungslösungen für konsistente Produktinformationen sind hier zwei wesentliche Aspekte. Dem pflichtet Michael Märtin (Geschäftsfüh- rer bei Atlantis dx) zu. Beim Digitalisie- rungsdienstleister erwarten sie im nächs- ten halben Jahr vor allem die verstärkte Integration abgegrenzter generativer KI-Lösungen in bestehende Systeme und Workflows, so beispielsweise die Einbin- dung von KI-Chatbots im Online-Shop: „Darüber hinaus wird eine vielfältigere Personalisierung von Inhalten und Pro- duktpräsentationen immer wichtiger. Ba- sierend auf gesammelten Daten und KI- Modellen können diese zielgerichtet und verhaltenserratend eingesetzt werden.“ Mona Philippi, Head of Marketing von Trbo, warnt allerdings: „Auch wenn der Hype um künstliche Intelligenz anhält, sollten KI-Systeme mit Bedacht ausge- wählt werden.“ Für Dr. Beatrice Eiring, Head of Content Creation bei Eology, seien „die Mög- lichkeiten von Chatbots wie ChatGPT, Google Bard oder Bing Chat“ ein wich- tiges, aber zu diskutierendes Thema. Über alle Branchen hinweg würden die Einsatzmöglichkeiten von KI diskutiert - sei es im Produktdatenmanagement, in der Content-Erstellung, im Vertrieb oder auch in der Kundenkommunikation. Sie ist sich sicher: „Die nächsten 6 Monate werden daher davon geprägt sein, dass Unternehmen die Einsatzmöglichkeiten ausloten. Denn KI bietet nicht nur Vor- teile, sondern ebenso Risiken.“ Sie nennt dabei Daten- und Urheberschutz sowie Verlässlichkeit und Abhängigkeit von Technologie. Maximilian Balbach, Co-CEO der Cross- vertise GmbH, erwartet einen Chatbot- Boom: „In den kommenden sechs Mo- naten werden immer mehr Unternehmen Chatbots und KI-getriebene Assistenten für Kundensupport, Sales und Marketing einsetzen, um Nutzenden eine unmittel- bare, personalisierte Interaktion zu bie- ten.“ Die Herausforderung liegt seiner Mei- nung vor allem darin, die Chatbots mit den bestehenden Support- und Shop- systemen so zu verknüpfen, dass sie auf APIs zugreifen und ihre Aufgaben voll- ständig erledigen können. Integrations- themen, so scheint es, sind die Themen, die Unternehmen aktuell am meisten umtreiben. Autor: Joachim Graf „ Der Vertrieb im stationä- ren Handel birgt das größte Digitalisierungspotenzial “ (Bernd Vermaaten, Geschäftsführer, Solute GmbH) H b m G e t u l o S : d l i B Welchen technologischen und strate- gischen Herausforderungen sich Unter- nehmen in Sachen E-Commerce für die kommenden Monate stellen - und wel- che E-Commerce-Entwicklungen dabei wichtig werden: Wir haben nachge- forscht. Zukunft ist bekanntlich vor allem deswe- gen so spannend, weil die allermeisten Menschen in ihr leben wollen. Will man wissen, wie diese Zukunft aussieht, dann muss man definieren, welche Zukunft man mit seiner Frage eigentlich meint. Das ist um so wichtiger, wenn man die Wie-wird-die-Zukunft-Frage in einer so zukunftsbeschwipsten Branche stellt, wie der Digitalbranche. Deswegen haben wir den Expertinnen und Experten nicht nur eine, sondern gleich drei Fragen gestellt, als wir sie im Vorfeld der Dmexco zu aktuellen Trends befragt haben. Wie sie die Entwicklung des E-Commerce in einem Zeithorizont von sechs, zwölf sowie 36 Monaten se- hen - das haben uns Deutschlands Digi- talprofis verraten. Der E-Commerce heute: Der Zeithorizont von sechs Monaten Welche technologischen und strategi- schen Herausforderungen und Trends aktuell und in naher Zukunft bei den Unternehmen im Fokus stehen, haben wir als erstes abgefragt. Kristin Naragon, Chef-Strategin bei Akeneo, beispielswei- se hält die „spürbare Kaufzurückhaltung seitens der Verbraucher“ für das aktuel- le Hauptproblem im E-Commerce. Für Josephine Wick Frona, Head of Marke- ting DACH bei HubSpot, ist darum die größte strategische Herausforderung das „Halten der Bestandskundschaft“. „ Die spürbare Kaufzurückhal- tung der Verbraucher ist das aktuelle Hauptproblem im E- Commerce“ (Kristin Naragon, Chief Strategy and Marketing Officer, Akeneo) o e n e k A : d l i B Daher käme laut Kristin Naragon „der kontinuierlichen Diversifizierung im Rahmen von Omnichannel-Strategi- en eine entscheidende Bedeutung zu“. Deren operative Umsetzung erfordere Technologien und Systeme, die „jeder- zeit über alle Touchpoints und Kanäle hinweg sowohl maximale Flexibilität „Die größte strategische Herausforderung ist das Halten der Bestandskundschaft“ (Josephine Wick Frona, Head of Marketing DACH, HubSpot) t o p S b u H : d l i B