Katalog des Jahres

Der Magalog: Das Betzold Magazin überzeugt die Jury

07.02.2024 Mit einem für den B2B-Bereich eher unüblichen Konzept überzeugt Betzold die Fachjury. Das Betzold Magazin ist ein Magalog, bei dem nicht das Verkaufen, sondern die Information im Vordergrund steht.

 (Bild: Arnulf Betzold)
Bild: Arnulf Betzold
In der Kategorie 'Katalog des Jahres - B2B' lieferte sich der Katalog von Betzold   mit seiner Konkurrenz ein spannendes Rennen. Streng betrachtet lässt sich das eingereichte Betzold Magazin nicht mit den typisch dicken Werken aus dem B2B-Bereich vergleichen. Bei diesen geht es beispielsweise um Elektro- oder Handhubwagen, um Gabelstapler, zigtausend Produkte aus der Gastronomie, Werbemittel oder Schrauben sowie Forstwirtschaft - bei dem von Betzold eingereichten Katalog geht es um ein "zartes, dünnes" Exemplar mit beschaulichen pädagogischen Lern- und Organisationshilfen für pädagogische Fachkräfte.

Ist das ein Katalog? Ist das nicht doch ein Magazin? Ja, wahrscheinlich ist es ein Magazin, denn es heißt auch so: Betzold Magazin   , Ausgabe 3, November 2023. In jedem Fall ist es überwiegend ein redaktionelles Magazin gepaart mit Produkt- und Verkaufselementen, die aber nur wenige Prozentpunkte vom Inhalt ausmachen. Dieser Magalog ist drahtgeheftet und umfasst 52 Seiten im Format 25,6 x 18,0 Zentimeter. Obwohl der Magalog nicht wirklich mit den oben beschriebenen "dicken" Hauptkatalogen in der B2B-Kategorie zu vergleichen ist, vergibt die Jury mit viel Anerkennung und Lob eine Shortlist-Auszeichnung für den 'Katalog des Jahres' in der Kategorie B2B an das Magazin aus dem Hause Betzold.

Die Jury war einstimmig der Meinung, dass dieser filigrane, textlich wie grafisch handwerklich sauber konzipierte und gestaltete Magalog die Versandhandelsbranche weiterbringt. Dieses Produkt ist eine Mixtur aus den Bereichen Marketing, Vertrieb und Verkauf. Und genau diese Kombination aus einem magazinischen Teil mit hohem Informationsanteil sowie einem Produktverkaufsanteil könnte einigen Versandhandelsunternehmen den Weg in die neue Zukunft erleichtern. Natürlich sind dafür einige weitere Stellschrauben notwendig.

Der Untertitel des Magazins lautet "Gemeinsam für Bildung". Für pädagogische Fachkräfte resp. LehrerInnen soll die Informationsdichte hoch sein. Schul- und Klassen-relevante Herausforderungen sollen angesprochen und hilfreiche pädagogische sowie organisatorische Hilfestellungen thematisiert werden. Die im unteren Fünftel einer Seite angebotenen Betzold-Produkte sollen - wie es auf jeder der Seiten-Unterzeilen lautet, "bei der Planung des Schulalltags helfen".

Das 52 Seiten starke Betzold Magazin startet ausgesprochen stark - sowohl visuell als auch inhaltlich. Auch grafisch und farblich passt alles. Eye-Catcher ist eine mit einer pinkfarbenen Bluse gekleidete Lehrerin, die die Magazin-Betrachtenden freundlich anlächelt. Aufgemacht wie ein Kioskmagazin, bietet das Cover drei Hauptgeschichten an. Ein wenig suchen die Augen der Lesenden Halt, denn die drei Themen sind nur wenig grafisch differenziert - trotz fetter respektive Bold-Schrift. Prinzipiell ist nichts an diesem Katalog auszusetzen, rein gar nichts. Im Gegenteil. Der Magalog präsentiert sich im guten Zeitschriften-Look. Er beinhaltet Cover, Editorial, doppelseitigen Inhalt, inszenierte Bilder schulischer Szenen und gute, für das Lehrpersonal spannende Texte.

Neben dezentem Verkaufen setzt Betzold in seinem eingereichten Katalog auf eine enge Verknüpfung mit dem Webshop und mit digitalen Zusatzinformationen. (Bild: Arnulf Betzold)
Bild: Arnulf Betzold
Neben dezentem Verkaufen setzt Betzold in seinem eingereichten Katalog auf eine enge Verknüpfung mit dem Webshop und mit digitalen Zusatzinformationen.


Fast auf jeder Seite entdeckt die Kundschaft einen QR-Code. Eine kleine Headline über dem QR-Code soll motivieren: "Scan me". Es öffnen sich für die LeserInnen (LehrerInnen) Video- oder Lese-Tipps, aber auch Ideen und Lösungen. Klasse gemacht. All diese Elemente zielen auf StammkundInnen, die die Inhalte aufsaugen sollen und sich mit der Problematik der Themen auseinandersetzen wollen. Und sich (hoffentlich) mit den hilfreichen Produkten, die auf vielen Seiten angeboten werden, beschäftigen. Dennoch stellt sich die Frage: Sollten nicht der Verkauf, die Angebote aus dem Hause Betzold, die Produkte und auch der Weg zum Warenkorb respektive zur Bestellkarte einen starken roten Faden des Magalogs darstellen? Dies ist eine entscheidende Frage, an der auch die Jury zu knabbern hatte. Der Magalog versprüht den Eindruck, dass die Texte und Inhalte und nicht die Produkte im Mittelpunkt stehen; mehr noch: die Betzold Lehr- und Organisationsprodukte wirken wie Beiwerk, notwendiges Übel oder wie eine Zugabe seitens der Redaktion. Es gibt auf den 52 Seiten keinen Kaufdruck.

Ehrlich, als Leser und Betrachter fühle ich mich wohl. Anders ausgedrückt: Ich werde nicht mit Angeboten, Preisknallern überhäuft und vom Lesen abgelenkt. Andererseits, als zahlenorientierter Kaufmann hätte ich Sorgen, dass sich dieser Magalog für mein Unternehmen nicht rechnet. Es ist und bleibt eine aus Marketing- und Verkaufsgründen innovative Herausforderung.

Wenn man die kaufmännische Rechnung gedanklich ausschaltet, ist dieser Magalog ein äußerst gelungener Magalog. Er bedient die Zielgruppe mit Know-how und Ideen, verkauft ihr feinfühlig, indirekt und smart, vielleicht auch ein wenig subtil ein paar berufsständige Produkte. Das 52-Seiten-Werk ist nicht aufdringlich. Im Gegenteil. Der Magalog informiert, bezieht zu pädagogischen Fragen Stellung und berät. Zudem bietet er sogar interaktive Kurse. Mit ein wenig Ironie könnte man sagen: "Das Einzige, was stört" sind diese kleinen Produkte, die in der Größe einer Briefmarke abgebildet werden. Diese kleine Produktshow von maximal drei Produkten pro Seite taucht auch nur auf zwölf Seiten von den insgesamt 52 Seiten auf.

Es bleibt - und hier legt sich die Jury fest - ein innovativer und zugleich mutiger Schritt in die richtige Richtung. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Der Magalog von Betzold ist ein besonderes Produkt, das sicherlich nicht maßgeblich zum Umsatz des Versandhausspezialisten, dafür aber zur Festigung der Stammkundschaft beiträgt. Kurz: Die MacherInnen des eingereichten Katalogs haben eine hervorragende Arbeit geleistet, die mit einer Shortlist-Ehrung belohnt wird.

Herausgeber: Arnulf Betzold GmbH
Erstveröffentlichung: 11/2023
Frequenz: jährlich
Art: Spezialkatalog
Zielgruppe: LehrerInnen
Auflage: 60.000

alle Veranstaltungen Webcasts zu diesem Thema:
Dienstleister-Verzeichnis Agenturen/Dienstleister zu diesem Thema: