IKEA will angeblich Online-Handel pushen

Der Informationsdienst PlanetRetail berichtet, dass der Möbelhändler IKEA in diesem Jahr einen neuen Anlauf im Homeshopping nehmen will. Danach plant das schwedische Unternehmen einen Test in einem europäischen Land. Beobachter schätzen, dass sich der Versandumsatz von IKEA (also aus dem Online-Shop, nicht die Lieferaufträge) innerhalb der letzten zwei Jahre auf etwas mehr als 40 Mio. Euro verringert hat - ein Rückgang um die Hälfte, wie es heißt.
In diese Richtung weist auch die Entscheidung von DHL, künftig keine Auslieferungen für Ikea mehr vorzunehmen. Auch von anderer Seite ist zu hören, dass die Logistik-Dienstleister zuweilen mit dem Aufladen an den IKEA-Filialen wie auch mit den Konditionen hadern. Hermes, wichtigster Lieferant von IKEA im Zwei-Mann-Handling, unterstreicht hingegen, dass man sehr gerne mit dem blau-gelben Möbelhaus zusammenarbeite. Auch wenn IKEA kein einfacher Kunde sei.
Generell dürfte es bei der Post um strukturelle Probleme im Zwei-Mann-Handling gehen. Denn einerseits ist der Großkunde Quelle bei Möbeln und Weißer Ware weggefallen, andererseits das Geschäft für IKEA und andere nicht vergleichbar gewachsen wie bei Hermes. Die wiederum konnten via Otto schon 2009 und auch 2010 bei Transport und Montage von Großgeräten und Möbeln zulegen, wie ein Sprecher dem "Versandhausberater" bestätigt.
Hintergrund: Bis zu 15 % Online-Anteil am Möbel-Einzelhandel
Aktuell gibt es ca. 800 klassische Versandhändler und Onlineshops, die mit Möbeln handeln. Jeder vierte Möbel-Käufer informiert sich im Internet, und jeder Fünfte, der im Jahr 2011 Möbel kaufen will, hat in der Vergangenheit entsprechende Produkte schon im Netz bestellt. Das geht aus einer Studie der Fachzeitschrift "Möbelkultur" hervor. "Möbel Online Verkaufen 2011" gibt einen Überblick über die wichtigsten Shops, liefert aktuelle Erhebungen, Statements der Online-Profis, Social Media-News, Endverbraucher-Befragungen sowie Tipps- und Beispiele zur Online-Gestaltung.
Nach den in der Studie zusammengetragenen Daten kann das Volumen des Online-Handels bis zu 15 % des gesamten Möbel-Einzelhandels erreichen. Die aktuelle Käuferschaft von Mobiliar aus dem Netz verteilt sich großenteils auf die ideale Käuferschaft von 20 bis 50 Jahren. Sie machen bei annähernd gleicher Verteilung auf die Alters-Dekaden zusammen 75 % der Online-Käufer aus. Aber immerhin fast 12 % der Online-Käufer sind zwischen 50 und 60 Jahren alt.
Die vollständige Studie kostet 1200 Euro (zzgl. Versand und MwSt) und kann beim Holzmann Verlag bestellt werden. Ansprechpartnerin ist Frau Ingeborg Kuhse: ingeborg.kuhse@holzmann.de, Fax 0049-(0)40 -712 69 71.