Der E-Commerce in Mexiko wächst konstant

23.04.2020 In den vergangenen Jahren ist der mexikanische E-Commerce explosionsartig gewachsen, jetzt drückt die Corona-Krise die Gesamtwirtschaft ins Minus.

 (Bild: Photo by Filip Gielda on Unsplash)
Bild: Photo by Filip Gielda on Unsplash
Laut Statista   zählte Mexiko in den vergangenen Jahren zu den zehn stärksten Wachstumsmärkten im internationalen E-Commerce. Die Wachstumsraten haben sich inzwischen bei rund sechs Prozent jährlich eingependelt. Verbesserte digitale Kompetenzen und eine optimierte Logistik führen aber auch weiterhin zu einem konstanten Anstieg der Online-Umsätze. Problematisch ist aktuell die Corona-Krise: In Mexiko drücken die Folgen des Virus auf die ohnehin seit vergangenem Jahr stockende Wirtschaftsleistung. Seit März haben rund 250.000 Menschen ihren Job verloren und der Tourismus ist zum Erliegen gekommen. Auch Industrie, Handel und Dienstleister entließen große Teile der Belegschaft.

Das drückt aktuell die Konjunkturlaune. Von den 130 Millionen Mexikanern nimmt etwas mehr als die Hälfte (rund 70 Millionen) am Onlinehandel teil. Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben sind mit 130 Euro ohnehin überschaubar. Im lateinamerikanischen Vergleich ist Mexiko derzeit mit einem Umsatz von rund neun Milliarden Euro der zweitgrößte ECommerce-Markt, nach Brasilien (14 Mrd. Euro Umsatz 2020) und vor Argentinien (3,5 Mrd. Euro 2020).

Die einflussreichste Nutzergruppe, die den mexikanischen E-Commerce antreibt, ist die junge, städtische Bevölkerung, die über ein etwas höheres Einkommen verfügt als der Großteil der Mexikaner. Für ihre Shoppingaktivitäten greifen die Städter häufig auf ihre Smartphones zurück. Zu den beliebtesten Einkaufskategorien im mexikanischen Onlinehandel zählen aktuell insbesondere 'Mode' (Umsatz 2020: 2,5 Mrd. Euro) sowie 'Elektronik und Medien' (Umsatz 2020: 2,3 Mrd. Euro).

Wichtige Anreize für Mexikaner, um online einzukaufen, sind: sichere Zahlungsoptionen, kostenloser Versand, zinslose monatliche Zahlungspläne, Rückgabegarantien und Rabattaktionen. Die beliebtesten Zahlmethoden sind die Bezahlung per Kreditkarte (30 Prozent) vor der Kartenzahlung (20 Prozent) und der Zahlung via Paypal   (17 Prozent). Da viele Mexikaner über kein eigenes Konto verfügen, bleiben auch bankenunabhängige Bezahlmethoden wie die Bareinzahlung in Kiosken (15 Prozent) verbreitet.

Für den Versandhandel ist von Interesse, dass Cross-Border-Einkäufe in Mexiko zu den Toptrends zählen. Rund die Hälfte dieser Einkäufe erfolgt auf US-amerikanischen Websites, aber auch Deutschland steht neben China, Japan und Südkorea bei den Mexikanern hoch im Kurs. Die größten ECommerce-Player in Mexiko sind derzeit der argentinische Onlinemarktplatz Mercado Libre   vor Amazon Mexico   , Coppel   , Walmart Mexico   und Liverpool   .

Kurzfristig ist der mexikanische Markt für Versandhändler schwierig. Langfristig bietet er allerdings große Chancen, vor allem für höherwertige Waren und Markenprodukte.
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