E-Commerce in Frankreich
20.05.2020 Durch die Corona-Pandemie verschiebt sich das Online-Einkaufsverhalten der Franzosen aktuell. Grundsätzlich ist Frankreich ein interessanter Exportmarkt, da Cross-Border-Shopping verbreitet ist.
Ansonsten wirkte sich die Pandemie in Frankreich bisher ähnlich auf den Onlinehandel aus wie in Deutschland. Das heißt, es konnte zwar nicht die ganze Branche von der Krise profitieren, aber einzelne Produktkategorien legten kräftig zu, wie beispielsweise 'Lebensmittel', 'Elektronikprodukte' und 'Unterrichtsmaterial für Kinder', berichtet RetailX in seinem neuen Länderreport 'France 2020' . Die gestiegene Nachfrage stellte auch in Frankreich die Logistik vor eine große Herausforderung, da Lagerhallen und Lieferdienste nicht auf den Ansturm vorbereitet waren und es dadurch zu Engpässen kam.
Wie sich die Zahlen während der Pandemie entwickeln und zu welchen Umsatzverschiebungen es zwischen den einzelnen Warensegmenten kommt, muss noch ausgewertet werden. Bisher war Statista von einem Wachstum des französischen E-Commerce um 6,5 Prozent auf rund 57 Milliarden Euro ausgegangen. Die wichtigste Einkaufskategorie war bisher 'Fashion' vor 'Spielzeug, Hobby und DIY'. Die Internetdurchdringung ist sehr hoch und liegt in diesem Jahr bei rund 90 Prozent. Die rund 50 Millionen Nutzer geben im Schnitt 950 Euro pro Person im Jahr aus.
Für Versandhändler, die grenzüberschreitend tätig sind, ist der französische Markt interessant, da er zu den größten ECommerce-Märkten in Europa zählt und nach Großbritannien und Deutschland auf Platz drei rangiert. Franzosen kaufen bereits verstärkt auf ausländischen Websites ein, zuletzt stiegen die Cross-Border-Einkäufe in anderen europäischen Ländern um sieben Prozent. Wer nach Frankreich verkaufen will, sollte beachten, dass für französische Kunden 'Nachhaltigkeit', 'Sicherheit' und 'Datenschutz' wichtige Aspekte beim Onlineshopping sind. Außerdem sind natürlich günstige Preise ein wichtiges Kaufkriterium. Zudem erwarten viele Franzosen einen kostenlosen Versand und volle Transparenz bei der Sendungsverfolgung.
Mit rund 80 Prozent ist die Bezahlung per Bankkarte die beliebteste Payment-Methode, gefolgt vom Onlinebanking mit 11 Prozent. Die französische Infrastruktur ist hochentwickelt und zeichnet sich insbesondere durch einen effizienten Verzollungsprozess und eine einfache Handhabung der Logistikdienstleistungen aus. Beliebteste Liefermethoden in Frankreich sind momentan die Lieferung nach Hause, gefolgt von der Lieferung an eine Abholstelle.
Der französische Onlinehandel ist gekennzeichnet durch eine hohe Marktreife und einen intensiven Wettbewerb zwischen verschiedenen Marktplätzen. Sowohl internationale Player als auch regionale kämpfen um die Gunst der Kunden. Zu den wichtigsten ECommerce-Playern zählen aktuell: Amazon, Ebay , Leboncoin und Cdiscount .