Online-Marktplatz

Rakuten schließt deutschen Marktplatz

25.09.2020 Die E-Mail ist ernüchternd: "Wir bedauern sehr, Ihnen heute mitteilen zu müssen, dass der Rakuten-Marktplatz Rakuten.de für Kunden und Händler in Deutschland ab dem 15. Oktober keine neuen Bestellungen mehr entgegennehmen wird." Damit geht eine lange Agonie zu Ende.

Die Entscheidung, den deutschen Marktplatz zu schließen, spiegele "die Herausforderungen wider, das Geschäft und die Plattform des Rakuten-Marktplatzes in Deutschland zu einer relevanten Marktpräsenz zu führen", heißt es zur Begründung.

Der Schritt sei Teil eines Transformationsprozesses. Man wolle Fokus und Investitionen stärker auf Bereiche richten, "die die größten Aussichten auf ein kontinuierliches Wachstum und eine starke Marktpräsenz bieten." Rakuten   will seinen strategischen Fokus in den Bereich Advertising und digitale Inhalte in Deutschland verstärken. Das Bonusprogramm Club R   soll als offenes ECommerce-Modell weiterhin zur Verfügung stehen, ähnlich wie in UK und Spanien.

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Mit einem monatlichen Traffic von nicht einmal vier Millionen Besuchern war Rakuten   in Deutschland kaum sichtbar. Es fehlt jeglicher USP. Marktplatz-Blogger Mark Steier von Wortfilter   hatte im August einen etwas genaueren Blick in die Traffic-Zahlen geworfen: 51,57 Prozent der Rakuten-Besucher kommen seiner Auswertung zufolge über bezahlte Suchwörter. Über 60 Prozent des Referrer-Traffic kommt von drei Preisvergleichseiten: Idealo.de   , Mydealz.de   und Geizhals.de   : "Ohne diese Durchlauferhitzer oder Subventionen mit Rabatten könnten die Japaner ihre Seitenbesucher fast schon mit Namen begrüßen" hatte er erst im August geätzt.
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 (Roman Heimbold)
Bild: Roman Heimbold
Roman Heimbold (Platoyo)

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