Hermes beendet Same-Day-Spezialist Liefery

Liefery   wurde 2014 in Berlin gegründet. Kernidee des Unternehmes ist eine Zustellung noch am gleichen Tag der Order. Es gibt Kooperationen mit namhaften Partnern wie Hellofresh   und Zalando   . 2015 stieg Hermes   bei dem Lieferunternehmen ein und übernahm 2017 die Mehrheitsanteile.

Hermes bemängelt, dass "die Entwicklung der taggleichen Lieferung vom Nischenprodukt zu einem skalierbaren Geschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben" sei. Was das Unternehmen unter anderem auf eine "nicht in ausreichendem Maße vorhandene Zahlungsbereitschaft der Konsument*innen für diese logistisch anspruchsvolle und kostenintensive Zustellart" zurückführt. Kunden würden zudem die Geschwindigkeit von Zustellungen nicht mehr als entscheidenden Faktor ansehen, sondern eine transparente und verlässliche Kommunikation im Laufe des Zustellprozesses schätzen.

"Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sich zunehmend angleichenden Produktportfolios haben wir uns dazu entschlossen, künftig fokussiert aus der Hermes Germany heraus am weiteren Marktwachstum zu partizipieren", kommentiert Dennis Kollmann , Chief Sales Officer Hermes Germany das Ende von Liefery. "Ziel ist es, unsere große 2C-Expertise in Zukunft noch gezielter und enger an unseren Kernprozessen entlang zu erweitern." Hermes setzt künftig nicht mehr auf Same-Day-Delivery, sondern auf Next-Day-Delivery. Auch der Vertrieb von Frischeprodukten steht nicht weiter im Fokus: "Zwar ist hier vor allem in diesem Jahr eine steigende Nachfrage zu verzeichnen, die Margen für Hermes als reinem Logistikdienstleister sind in diesem niedrigpreisigen Produktsegment jedoch so gering, dass eine Profitabilität auch mittelfristig nicht gegeben sein wird", so Hermes.

Derzeit beschäftigt Liefery noch 170 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten. Das laufende Weihnachtsgeschäft ist von der Schließung noch nicht betroffen.