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Zahlungsbetrug: Deutscher Einzelhandel verliert 23 Milliarden

08.04.2024 Der deutsche Einzelhandel verlor im vergangenen Jahr zusammengenommen mehr als 23 Milliarden Euro durch Zahlungsbetrug.

 (Bild: Purple Slog)
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Das ergibt die über 25 Länder umfassende Einzelhandelsstudie der Finanztechnologie-Plattform Adyen   , für die weltweit über 38.000 Verbraucher zu ihrem Konsumverhalten und über 13.000 Unternehmen zu Unternehmensstrategien und Trends im Einzelhandel befragt wurden.

In Zusammenarbeit mit dem Centre for Economic Business and Research (Cebr)   hat Adyen herausgefunden, dass der Einzelhandelssektor im Jahr 2023 rund 396 Milliarden Euro durch Zahlungsbetrug verloren hat. Im Durchschnitt verloren die Unternehmen 2,75 Millionen Euro durch betrügerische Angriffe, wobei Luxusmode-Unternehmen 3,67 Millionen Euro und Unternehmen aus dem Gesundheits- und Kosmetikbereich jeweils 3,64 Millionen Euro verloren.

Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen betroffen

Insgesamt wurde fast die Hälfte der Unternehmen weltweit (45 Prozent) in den letzten 12 Monaten Opfer von betrügerischen Aktivitäten, Cyberangriffen oder Datenlecks, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 32 Prozent bedeutet.

Die Unternehmensbefragung im Rahmen des Reports ergab, dass Unternehmen in Deutschland, die für 2024 ein Umsatzwachstum von 100 Prozent oder mehr für sich prognostizierten, in den letzten 12 Monaten auch die höchsten Verluste durch betrügerische Angriffe erlitten haben (10,61 Milliarden Euro).

Auch auf die Kunden wirken sich die betrügerischen Aktivitäten negativ aus: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Verbraucher weltweit wurden im vergangenen Jahr Opfer von Zahlungsbetrug. In Deutschland lag die Zahl mit knapp 29 Prozent noch unter dem globalen Schnitt. Unter Zahlungsbetrug versteht man, dass ein Betrüger die Kredit- oder Debitkartennummer oder die Kontodaten einer Person stiehlt und diese Zahlungsinformationen verwendet, um einen nicht autorisierten Kauf zu tätigen.

Verbraucher in Deutschland, die im Jahr 2023 Opfer von Zahlungsbetrug wurden, verloren im Durchschnitt 811 Euro - ein Anstieg von 244 Prozent gegenüber der letzten Erhebung von Adyen im Vorjahr, als es noch rund 235 Euro waren.

Trotz der erheblichen Zunahme betrügerischer Aktivitäten gaben nur zwei Drittel der deutschen Unternehmen (65 Prozent) an, dass sie über wirksame Betrugspräventionssysteme verfügen - ein Anstieg um 9 Prozentpunkte gegenüber dem vergangenen Jahr.

Auswirkungen von Betrug auf das Verbraucherverhalten

Das Betrugsrisiko hat auch Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Verbraucher, sowohl in Geschäften als auch online: Tatsächlich fühlt sich knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Verbraucher in Deutschland heute beim Einkaufen unsicherer als noch vor 10 Jahren.

Infolgedessen entscheiden sich 18 Prozent der Verbraucher in Deutschland aktiv dafür, in Geschäften mit höheren Sicherheitsstandards einzukaufen. Weltweit sind es zum Vergleich 24 Prozent. Hierzulande finden es 26 Prozent der Verbraucher gut, wenn sie von den Händlern aufgefordert werden, ihre Identität auf mindestens zwei verschiedene Arten zu überprüfen, bevor sie einen Kauf tätigen - trotz der empfundenen Unannehmlichkeiten, die dies verursachen kann. Weltweit sind 22 Prozent der Verbraucher derselben Ansicht.

Die Reaktion des Einzelhandels

Viele Unternehmen prüfen aktiv, wie sie auf die wachsende Bedrohung durch Betrug reagieren können, um sich und ihre Kunden zu schützen. So erwägt mehr als die Hälfte (54 Prozent) der in Deutschland befragten Unternehmen, zu einem Zahlungsanbieter zu wechseln, der bessere Betrugspräventionssysteme anbietet. Darüber hinaus prüfen bereits 54 Prozent der deutschen Unternehmen, wie sie PSD3-konform werden können. PSD3 ist eine EU-Richtlinie, die strengere Regeln für den Schutz von Verbraucherrechten und persönlichen Daten in der Finanzbranche festlegt.
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