Interaktiver Handel weiter auf Erfolgskurs

26.02.2011 Der Online- und Versandhandel boomt. Das hat ein neuer Rekordumsatz im Jahr 2010 eindrücklich bestätigt.

Der Online- und Versandhandel boomt. Das hat ein neuer Rekordumsatz im Jahr 2010 eindrücklich bestätigt. Erstmals durchbrach die Branche mit einem Gesamtumsatz von 30,3 Milliarden Euro die 30-Milliarden-Grenze und steigerte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Milliarden Euro oder 4,1 Prozent. Auch der Anteil am Einzelhandel stieg auf einen neuen Spitzenwert von 7,8 Prozent (2009: 7,4 Prozent). Diese Zahlen stammen aus der repräsentativen Verbraucherstudie "Distanzhandel in Deutschland - Die Entwicklung des interaktiven Handels B2C im Jahr 2010", die das Forschungsinstitut TNS Infratest zum fünften Mal im Auftrag des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh) durchgeführt und soeben veröffentlicht hat.
Das Onlinegeschäft ist demnach mittlerweile für 60,4 Prozent des Branchenumsatzes verantwortlich. Es wuchs 2010 um 15,5 Prozent auf 18,3 Milliarden Euro, einschließlich digitaler Dienstleistungen wie Veranstaltungstickets, Fahrkarten oder Entertainment sogar auf 25,3 Milliarden Euro. Besonders große Zuwächse im Onlinegeschäft verzeichneten 2010 die Herstellerversender (+ 42,6 Prozent), die Apothekenversender (+ 33,3 Prozent) und die reinen Internetanbieter (+ 27,9 Prozent).
Frauen waren 2010 im Versandhandel das starke Geschlecht: Sie sorgten für 58 Prozent des Umsatzes und kauften durchschnittlich größere Warenkörbe ein als Männer. Nur reine Internetanbieter lagen mehrheitlich in Männerhand.
Die größten Umsatzbringer im interaktiven Handel waren 2010 wieder Bekleidung, Textilien und Schuhe. Ihr Umsatzvolumen ging zwar um 5,5 Prozent zurück, lag aber immer noch bei 12,65 Milliarden Euro. Platz zwei nahmen Medien, Bild- und Tonträger ein (2,95 Milliarden Euro), an dritter Stelle rangierten Unterhaltungselektronik und E-Artikel (2,65 Milliarden Euro).
Social Media beeinflussten das Online-Kaufverhalten 2010 zunehmend. Händler, die Social-Media-Aktivitäten nachgingen, bekamen dadurch zügige Rückkoppelungen und konnten schneller und konkreter auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen. 20 Prozent aller befragten Personen waren in sozialen Netzwerken auf die Angebote von Onlinehändlern aufmerksam geworden.
Der Katalog behielt laut Studie auch 2010 seine tragende Rolle im Kommunikationsprozess des interaktiven Handels. Der klassische Papierkatalog diente häufig als Nachschlagewerk: Dort informierten sich nach wie vor mehr als 65 Prozent der Käufer aus allen Altersklassen, bevor sie ein Produkt über die unterschiedlichen Bestellwege erwarben. Zukünftig sollen mittels Tablet-PCs immer mehr elektronische Kataloge diese Rolle übernehmen.
Die Studie rechnet damit, dass sich der Erfolg des Jahres 2010 auch im laufenden Jahr fortsetzen wird. Sie schätzt, dass die gesamte Versandhandelsbranche 2011 um 5,5 Prozent auf 31,9 Milliarden Euro wächst. Das E-Commerce-Volumen allein soll um 15,5 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro zunehmen.
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