JC Penney wächst im vierten Quartal deutlich

Kürzlich berichtete ich über die Entscheidung von JC Penney, künftig seine Kataloge komplett einzustellen und ausschließlich über Internet und seine Filialen zu agieren. Im Jahr 2010 hat sich diese Entscheidung nicht negativ ausgewirkt: Sowohl die Filialumsätze als auch das Internet konnten zulegen, wobei jcp.com mit einem Plus um nur 65 Mio. Dollar auf 1,5 Mrd. Dollar nur minimal wuchs. Im vierten Quartal lag das Plus im Onlinegeschäft hingegen bei 6,7 %.
Ob sich der Trend so fortsetzt, ist allerdings offen. Google hatte den Einzelhändler Mitte Februar in den regulären Suchergebnissen bei vielen wichtigen Keywords von Position 1-7 auf Position 50-70 herunterstufte. Zuvor war bekannt geworden, dass eine Agentur in den letzten Monaten massiv gefälschte Backlinks zu JC Penney platziert hatte. In ähnlicher Weise wurde jetzt overstock.com herabgestuft, und Google gibt in seinem eigenen Chrome-Internetbrowser künftig die Möglichkeit, sog. Content-Farms von den Suchresultaten auszuschließen. Selbst wenn Chrome nur geringe Bedeutung hat, werden die Rückmeldungen der Suchmaschine helfen, solche Instrumente zu blockieren. Schätzungen gehen davon aus, dass ein Drittel aller Treffer in Google eigentlich nicht mit dem hehren Ziel der Relevanz konform gehen.
Im Fall von JC Penney fällt auf, dass die frisierten Einträge über Monate und z.T. bis heute jcp.com in Suchmaschinen-Resultaten nach vorne pushten. Zugleich gibt der Händler jedes Jahr hohe Millionenbeträge für bezahlte Werbung bei Google aus. Googles im Vergleich samtweiche Reaktion wurde entsprechend mit viel Häme quittiert. Da die Treffer-Güte aber das wesentliche Kapital Googles ist, werden mehr Vorkommnisse dieser Art dort schärfere Sanktionen zeitigen. Schlecht für Penneys Wachstumspläne im Internet (der Shop an sich ist wenig differenziert), und potentiell heikel für andere Retailer.