eBay übernimmt brands4friends

07.01.2011 "Shopping Communities reifen zum wichtigsten Kanal für preisreduzierte Markenware" - mit diesem Zitat quittiert die Otto-Tochter Limango die Übernahme des Wettbewerbers brands4friends durch eBay.

"Shopping Communities reifen zum wichtigsten Kanal für preisreduzierte Markenware" - mit diesem Zitat quittiert die Otto-Tochter Limango die Übernahme des Wettbewerbers brands4friends durch eBay.
Für 150 Mio. Euro übernimmt die Auktionsplattform Deutschlands vermutlich größten Shopping-Club. Bestandteil der Transaktion sind auch die Anteile am britischen Pendant SecretSales.com sowie am japanischen brands4friends.jp. Genaue Umsatzzahlen für brands4friends gibt es derzeit nicht. Geschäftsführer Sergio Dias hatte im Jahresverlauf angekündigt, man wolle 2010 das Geschäftsvolumen verdoppeln. Das signalisiert einen Umsatz von 160 Mio. Euro, was den Kaufpreis auf den einfachen Umsatz taxiert.
Die Übernahme kommt nicht von ungefähr und markiert vorübergehend einen Schlusspunkt in der Konsolidierung. Erst vor wenigen Wochen hatte Amazon den zweiten maßgeblich im deutschen Markt agierenden Anbieter BuyVIP gekauft. Der Kaufpreis lag nur halb so hoch wie der für b4f. Die großen Handelsplattformen haben damit das von Vente-Privee in Frankreich erfundene Konzept kurzerhand inkorporiert.
eBay hatte im vergangenen Jahr stark in das Modeangebot investiert. Seit dem Sommer gibt es unter mode.ebay.de schön gestaltete Einstiegsseiten. In Amerika wurde mit Fashion-Vault ein eigenes Flashsale-Format, allerdings ohne die Exklusivität der Shopping-Clubs mit ihrem Einladungs-Prinzip, gegründet. Dieses Konzept wurde durch Fashion Vault In Crowd um ein Premium-Mitgliederangebot ergänzt, das u.a. einen kleinen zeitlichen Vorsprung bei Aktionen gibt. Da eBay den Anteil der Shopping-Clubs am europäischen Online-Modemarkt auf 20 % schätzt, die obendrein im Kern-Geschäftsfeld der "Schnäppchen" liegen, war ein Zukauf dringend geboten.
Die Konsolidierung hat einen weiteren Grund: Die Ware wird knapper, weil deutlich mehr Mitglieder in mehr Clubs mehr reduzierte Ware suchen. Plattformen wie Amazon oder Otto positionieren sich den Marken gegenüber an mehr Punkten im Waren-Lebenszyklus, bis hin zu Test-Umfeldern, wie ich am Beispiel des britischen Clubs BrandAlley kürzlich hier beschrieben habe.
eBay ist heute schon einer der größten Marken-Marktplätze - wenngleich oft zum Ärger der Marken. Mit brands4friends wird eBay nun vom schwer kontrollierbaren Marktplatz zum Partner der Marken. Ob alle "Brands" dem freundlich gegenüberstehen, wird sich zeigen. Für sie wäre ein Investor "Facebook", der aktuell seine e-Commerce-Aktivitäten verstärkt, vermutlich deutlich attraktiver gewesen. Freilich gibt es noch weitere Shopping-Clubs - und die Konsolidierung dürfte noch nicht abgeschlossen sein.
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