Schweizer Post stellt lokalen Marktplatz Kaloka ein

13.11.2018 Nach drei Jahren hat die Schweizerische Post ihr "Innovationsprojekt" Kaloka eingestellt. Damit ist sie bei den deutschsprachigen Postdienstleistern in guter Gesellschaft.

 (Bild: Post.ch)
Bild: Post.ch
Unter Kaloka.ch   hat die Schweizer Post   mit Händlern und Spezialgeschäften in den Städten Bern und Zürich einen Online-Marktplatz mit Same-Day-Delivery getestet.

Ursprünglich war beabsichtigt, Kaloka zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell zu entwickeln, das sich auf weitere Städte ausweiten lässt. Diese Erwartung punkto Skalierbarkeit habe Kaloka "nicht erfüllt". Die gewonnen Erfahrungen mit den Händler- und Käuferbedürfnissen der vergangenen drei Jahren sollen "in die Weiterentwicklung der Dienstleistungen für den digitalen Handel einfliessen", wie die Post schreibt. Die betroffenen Händler in Bern und in Zürich sind informiert. in den Städten Bern und Zürich hatten die Möglichkeit, ihre Produkte mit Kaloka.ch auf einem weiteren Verkaufskanal einem breiteren Publikum bekannt und zugänglich zu machen.

Mit der Kaloka-Beerdigung ist die Schweizer Post in guter Gesellschaft. In Deutschland schließt der Marktplatz Allyouneed   , 2010 von der Deutschen Post als Meinpaket.de   gegründet, ebenfalls noch dieses Jahr seine Pforten. Allyouneed.com bietet zwar aktuell mehr als 15 Millionen Produktangebote von über 3.000 Händlern. Aber: "Innerhalb der letzten acht Jahre haben wir mit dem Allyouneed Marktplatz viel erreicht. Dennoch haben uns die Erfahrungen der letzten Jahre auch gezeigt, dass wir als DHL Paket für den Erfolg dieses Angebots nicht zwingend auch der Betreiber eines Marktplatzes sein müssen", hieß es in einem Schreiben, das Betreiber DHL   an die Händler im Sommer 2018 schickte.

Noch am Laufen ist der Dritte im Bunde, der Marktplatz Shöpping.at   der Österreichischen Post   . Der krankt allerdings an seiner nicht vorhandenen Größe - und vor allem an seinem strategischen Geburtsfehler: Er sammelt zwar österreichische Händler ein, Die Lieferung erfolgt allerdings ebenfalls ausschliesslich in Österreich - nicht etwa an Österreich-Touristen, die fern des Urlaubsorts online einkaufen wollen. Österreichische Händler beklagen im Gespräch mit dem Versandhausberater kaum vorhandene Umsätze, die Wechsel im Shöpping.at-Management tun ihr übriges, das Angebot am Rande der Nachweisgrenze operieren zu lassen.


Die Post hatte Kaloka.ch 2016 gestartet als Online-Marktplatz für lokale Spezialgeschäfte und Manufakturen stadtbekannter Produkte. Händler
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 (Roman Heimbold)
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Roman Heimbold (Platoyo)

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