Diese Marktplätze punkten in Bezug auf Nachhaltigkeit

28.12.2021 Das Interesse der europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher an Secondhand-Artikeln steigt. Und auch Marktplätze werden anhand von Nachhaltigkeitskriterien gemessen. Eine Studie hat die nachhaltigsten Plattformen in Europa ermittelt. Angeführt wird das Ranking von Vinted, Ebay und Vestiaire Collective.

 (Bild: EdWhiteImages / Pixabay)
Bild: EdWhiteImages / Pixabay
Der Markt für Secondhand-Modeverkäufe in der EU wird sich bis 2025 voraussichtlich verdoppeln und ein Gesamtvolumen von 34 Milliarden Euro erreichen. 90 Millionen KundInnen haben 2021 zum ersten Mal einen gebrauchten Artikel gekauft, verglichen mit 16 Millionen im Jahr 2020. Der Wiederverkaufsmarkt für Mode wächst derzeit 11 Mal schneller als der traditionelle Einzelhandel. Bis 2030 wird er doppelt so groß sein wie der Markt für Fast Fashion. Dies sind die Ergebnisse der zweiten Ausgabe von 'Top 100 Cross-Border Sustainable Marketplaces operating in Europe', einer Studie, dieCross-Border Commerce Europe   mit Unterstützung von FedEx Express   und Worldline   durchgeführt hat.

Die Top 10 der in Europa nachhaltig operierenden Cross-Border-Online-Marktplätze sind demnach:

RangMarktplatzLand
1Vinted   Litauen
2Ebay   USA
3Vestiaire Collective   Frankreich
4StockX   USA
5Depop   UK
6Artpal   USA
7Etsy   USA
8Rubylane   USA
9Amazon   USA
10Spoonflower   USA

Die Top 10 werden von C2C-Marktplätzen dominiert. Den ersten Platz belegt die Plattform Vinted, die von Litauen aus operiert. Mit einem Außenhandelsumsatz (Gross Merchandise Value - GMV) von fast 2,75 Mrd. Euro hält Vinted in Europa einen Anteil von fast 40 Prozent am entsprechenden Marktsegment.

Auch die erfolgreichen Börsengänge der US-amerikanischen C2C-Wiederverkaufsmarktplätze Thredup   , Redbubble   und Poshmark   zeigen das Potenzial nachhaltiger Unternehmen und zirkulärer Unternehmensmodelle. 45 Prozent der Onlineshopper haben bereits einmal ein Kreislaufprodukt gekauft. Davon entfallen 7 Prozent auf generalüberholte, 3 Prozent auf recycelte, 11 Prozent auf maßgeschneiderte und 66 Prozent auf Artikel aus zweiter Hand. Ein Secondhand-Damenkleid spart im Vergleich zu einem neuen Kleid 4,3 kg CO2 ein, was einer Autofahrt von 17 km entspricht. Wenn ein Kleidungsstück neun Monate länger getragen wird, verringert sich sein CO2 -Fußabdruck um 20 Prozent.

Resale ist ein aufstrebender Markt: In den letzten drei Jahren ist die Anzahl der Secondhand-Angebote allein auf Ebay um 31 Prozent gestiegen. 70 Prozent der Secondhand-Kaufenden tätigen ihren ersten Luxuskauf auf Vintage-Wiederverkaufsmarktplätzen und 59 Prozent der Kaufenden von Luxusprodukten geben an, dass ihnen das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist.

Nach Vintage sind die bestbewerteten nachhaltigen Marktplätze, die ihren Hauptsitz in Europa haben: der Wiederverkaufsmarktplatz Vestiaire Collective aus Frankreich (Rang 3), der Customization-Marktplatz Spreadshirt   aus Deutschland (Rang 14), Asos   aus Großbritannien (Rang 14), Zalando   aus Deutschland (Rang 19), Bol. com   aus den Niederlanden (Rang 20), die Secondhand-Marktplätze Leboncoin   aus Frankreich (Rang 21) und Tradera   aus Schweden (Rang 24), Farfetch   aus Portugal/UK (Rang 26), der Refurbished-Marktplatz Rebuy   aus Deutschland (Rang 28) und Momox   aus Deutschland/Frankreich auf Rang 30.

Aktuell stehen die Marktplätze vor ernsten Herausforderungen. Engpässe in der Lieferkettenlogistik aufgrund der gestiegenen Zahl von Onlinekäufen während der Pandemie beeinträchtigen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen. Enorme Investitionen in umweltfreundliche Lager und die Last-Mile-Logistik stehen an. Auch Innovationen für nachhaltige Lösungen zur Reduzierung und Handhabung von Online-Retouren sind erforderlich.

Für die Studie 'Top 100 Cross-Border Sustainable Marketplaces operating in Europe' wurden die weltweit erfolgreichsten Marktplatzseiten untersucht, die in Europa grenzüberschreitend tätig sind. Diese wurden anhand von zehn Kriterien hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit beurteilt (u.a. Nachhaltigkeitszielsetzung, Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells und des Sortiments, Last-Mile-Zustellung und Transportdienstleistungen, Markenpartner und CO2-Fußabdruck). Die Studie berücksichtigt alle Typen von Online-Marktplätzen (B2C, B2B, C2C, P2P) und alle Branchen außer Reisen.
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 (Michael Sahlender)
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